Talk: Choreographing Intimacy
HMKV im Dortmunder U | Ebene 3, Veranstaltungsraum
Bild: Silke Schönfeld, No More Butter Scenes, 2024, Videostill
Wie gestaltet man Nähe auf der Bühne und vor der Kamera sicher, respektvoll und kreativ? Im Rahmen des Talks Choreographing Intimacy diskutieren die Intimitätskoordinatorin Teresa Maria Hager, die Stunt-Performerin Samia Hofmann und die Künstlerin Silke Schönfeld verschiedene Ansätze zur Inszenierung von Intimität.
Die Referentinnen geben Einblicke in das noch junge Berufsfeld der Intimitätskoordination. Teresa Maria Hager wird dabei ihre Erfahrungen als Intimitätskoordinatorin teilen und erläutern, wie sie Schauspieler*innen in anspruchsvollen Szenen unterstützt, ihre Bedürfnisse gewahrt zu sehen. Samia Hofmann, unter anderem bekannt aus The Hunger Games, spricht aus der Perspektive einer Stunt-Performerin über die Darstellung physischer Grenzen und die Inszenierung von Gewalt. Silke Schönfeldreflektiert ihre Sicht auf Intimität im künstlerischen Schaffensprozess und in ihren filmischen Arbeiten.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung von Silke Schönfeld: You Can’t Make This Up statt. Besonders im Fokus steht dabei ihr Werk No More Butter Scenes (2023), das Fragen von Intimität, Grenzüberschreitung und Machtmissbrauch in der Film- und Theaterbranche untersucht. Der Dreh dieser Arbeit wurde von Teresa Maria Hager begleitet.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Samia Hofmann arbeitet seit 2015 als Tänzerin und Performerin in verschiedenen Kunstprojekten und TV-Produktionen (u.a. für Jason Derulo, Loredana, Netflix Dance 100). 2021 wechselte sie in die Filmbranche und erhielt ihre erste Rolle in der Amazon-Prime-Serie Der Greif. Im aktuellen Film The Hunger Games – The Ballad of Songbirds and Snakes stand sie als Stunt-Double und Schauspielerin vor der Kamera und probte die Actionszenen für Hauptdarstellerin Rachel Zegler ein. Bald wird Hofmann im neuen Netflix-Action-Thriller Exterritorial zu sehen sein, in dem sie erneut als Stunt-Double und Schauspielerin agiert.
Teresa Maria Hager arbeitet als freischaffende Schauspielerin und Intimitätskoordinatorin in Berlin. Schon im Alter von vier Jahren begann sie mit Ballett und erweiterte ihr Repertoire über die Jahre von zeitgenössischem und lateinamerikanischem Tanz bis hin zu Choreografie. Ihr Schauspielstudium absolvierte sie an der staatlichen Musik- und Kunstuniversität der Stadt Wien. Währenddessen war sie bereits im Theater Drachengasse, Kosmos Theater und Burgtheater Wien in verschiedenen Stücken zu sehen. Ihr Erstengagement führte sie an das Kammertheater Karlsruhe. In dem Stück Rain Man spielt sie bis heute die Rolle der Susan an der Seite von Tatortkommissar Richy Müller. In der Actorfactory Berlin ist sie für das Fach Körperarbeit im Schauspiel-Intensivkurs verantwortlich und assistiert dort Johannes Hitzblech bei der Szenenarbeit. 2022 absolvierte sie die erste deutsche Weiterbildung als Intimitätskoordinatorin von Culture Change Hub, gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg und den BFFS in Zusammenarbeit mit TIE (Theatrical Intimacy Education). Seitdem arbeitet sie als Intimitätskoordinatorin im Bereich Film, Fernsehen und Theater und ist Mitglied im Netzwerk für professionell ausgebildete Intimitätskoordinatorinnen IC-You.