Forschungsprojekt: Training the Archive

Ludwig Forum Aachen, HMKV im Dortmunder U und weitere

Das von der Kulturstiftung des Bundes im Fonds Digital über drei Jahre geförderte Forschungsprojekt Training the Archive im Verbund mit dem Ludwig Forum Aachen ist abgeschlossen.

Visuelle Archive und Künstliche Intelligenz
Training the Archive (2020–2023) war ein Forschungsprojekt, das die Möglichkeiten und Risiken von KI in Bezug auf die automatisierte Strukturierung von musealen Sammlungsdaten zur Unterstützung der kuratorischen Praxis und der künstlerischen Produktion auslotete. Der HMKV Hartware MedienKunstVerein, Dortmund, kooperierte dafür mit dem Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen sowie dem Visual Computing Institute der RWTH Aachen University.

Der Begriff der ›Künstlichen Intelligenz‹ wurde aus einer kritischen Perspektive thematisiert. So wird danach gefragt, ob der Begriff ›Intelligenz‹ bzw. ›Erkenntnis‹ (vom englischen Sprachgebrauch ›Intelligence‹) überhaupt zutreffend ist. Welche Begriffe können möglicherweise an dessen Stelle gesetzt werden? Für das Vorhaben bot sich beispielsweise ›Mustererkennung‹ als neutralerer Begriff an. Damit positioniert sich das Untersuchungsfeld des Kuratierens und der künstlerischen Praxis mit ›Künstlicher Intelligenz‹ neu. Es stellt sich nicht mehr als Frage einer imaginierten Intelligenz, sondern als eine Auseinandersetzung mit Mustererkennung.

Software
Ziel von Training the Archive war es, forschungsbasiert eine Software zu erstellen, die neue Zugänge zu digitalisierten Bildsammlungen ermöglicht. Die entstandene Curator‘s Machine ist ein Werkzeug, das Kurator*innen unterstützt, indem es entweder das CLIP-Modell von OpenAI oder das OpenCLIP-Modell verwendet, um eine KI-gesteuerte Suche der eigenen Kunstsammlung zu bieten.

Diskurs, Vermittlung und Forschung
Ein weiteres Hauptaugenmerk des Forschungsprojektes lag in der theoretischen und diskursiven Reflektion sogenannter ›Künstlicher Intelligenz‹ in Form von Working Papers. Eine Reihe von Videointerviews mit Künstler*innen und Kurator*innen, um empirische Informationen zu sammeln, die direkt in die Entwicklung des Software-Prototypen einflossen, und die öffentliche Wahrnehmung künstlerischer und kuratorischer Projekte mit ›Künstlicher Intelligenz‹ in den Blick nehmen, begleiteten den Diskurs.

Die zweisprachige Abschlusspublikation »Training the Archive« fasst die fachliche Auseinandersetzung im Forschungsprozess zusammen. Sie besteht aus mehreren Inhalten: aus Transkripten geführter Expert*inneninterviews, aus einer Materialsammlung und aus eigens für den Band entstandenen Texten. Es erscheint im Januar 2024 im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln (ISBN: 978-3-7533-0566-0), herausgegeben von: Inke Arns, Eva Birkenstock, Dominik Bönisch und Francis Hunger.

Gefördert im Programm:

Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes

 

Gefördert von:

der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Ansprechpartner

Francis Hunger
Künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter „Training the Archive"

E-Mail: francis.hunger@irmielin.org

Blog

Alle Informationen, Videos und Texte zum Projekt sind auf dem Blog zu finden:

https://trainingthearchive.ludwigforum.de/

Zurück