Zu sehen vom 1. – 31. Dezember 2016
Black Box, Hauptwort: Ein System oder ein Gerät, das eine spezifische Funktion bzw. einen spezifischen Output hat, dessen innerer Mechanismus aber nicht untersucht oder verstanden werden kann. Das Video bedient sich formal der Internet-Ästhetik von verschwörungstheoretischen YouTube-Videos bis hin zu Lehrvideos zum Umgang mit Desktop-Oberflächen. Es nutzt neue bildgebende Verfahren, um den Begriff der Black Box als Geste der Macht und der Ideologie zu beleuchten – Gesten, die im Glauben und in Illusionen begründet sind.
Die Black Box hat Erhabenheit jenseits der Sichtbarkeit; ihrer Definition nach ist sie nicht-visuell, ein prosaisches Nicht-Objekt, welches Größe hat jenseits aller Berechenbarkeit, Bedeutung, Vorstellung und Imitation; es ist ein schwindelerregendes Konstrukt; ein Spiegelkabinett. Dies ist das Paradox, gleichzeitig aber auch die Macht der Black Box. (Wilf Speller, dt. Übersetzung: Inke Arns)
Wilf Speller *1991 in London, lebt und arbeitet in London. Ausbildung: 2014 University of Westminster, London. Gruppenausstellungen (Auswahl): 5th Moscow International Biennale for Young Art, 2016; 7th Cairo Video Festival, Medrar Centre for Contemporary Art, 2015; Fresh Faced & Wild Eyed, The Photographer’s Gallery, London, 2015; On Transience, Ambika P3, London, 2014; On Borrowed Time(s), Iniva, London, 2014.