Taus Makhacheva: Super Taus (Untitled 1)

Zu sehen vom 1. – 28. Februar 2018

Das scheinbar zufällig aus dem Auto heraus aufgenommene Video zeigt eine eindrückliche Szene: Eine Straße in den Bergen des Kaukasus ist von einem riesigen Felsblock versperrt. Es sind einige Arbeiter zu sehen, die offensichtlich bereits erfolglos versucht haben, das Hindernis von der Straße zu entfernen. Der Fahrer steigt aus – und während er sich dem Hindernis nähert, erkennt man, dass es sich um eine Frau mit Kopftuch in traditioneller kaukasischer Kleidung handelt – Super Taus! Beherzt krempelt sie die Ärmel hoch und rollt den Felsblock den Abhang hinunter, während die Männer schweigend daneben stehen. Nach getaner Tat steigt Super Taus wieder in ihr Auto und setzt ihre Reise fort.
Die Künstlerin Taus Makhatcheva entwickelte Super Taus nach dem Vorbild von Super Sohrab, einer Superhelden-Figur aus dem Iran. Das Super Taus Video wurde bewusst im Netz veröffentlicht, um dort zufällig von Zuschauer*innen entdeckt zu werden – ohne gleich als „Kunst" gekennzeichnet zu sein. (IA)

Die Abenteuer von Super Sohrab finden Sie hier:
www.vimeo.com/34178536

Taus Makhacheva, *1983 in Moskau, Russland; lebt und arbeitet in Machatschkala, Russland. Erhielt 2016 den renommierten Kandinsky-Preis für russische Gegenwartskunst; Trägerin des Kunstpreises „Europas Zukunft" der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig 2014; Staatspreis für Innovation in der zeitgenössischen Kunst 2012; BA Bildende Kunst, Goldsmiths College, London 2007; MA Royal College of Art, London 2013. Ausstellungen (Auswahl): 2015 „(In)sidenotes", Uppsala Konstmuseum; „Too Early, Too Late. Middle East and Modernity", Pinacoteca Nazionale di Bologna; 2014 „Untitled ... (Native Foreigners)", Garage Museum of Contemporary Art, Moskau; „A Walk, A Dance, A Ritual", Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig; 2013 „What? Whose? Why?", Raf projects, Teheran, Iran; „Story Demands to be Continued", Ausstellungshalle der Künstlervereinigung der Republik Dagestan, Machatschkala; „Love me, Love me not", 55. Biennale von Venedig.