Christoph Faulhaber: Jedes Bild ist ein leeres Bild

Zu sehen vom 1. – 30. November 2014

 

Jedes Bild ist ein leeres Bild (65:10 Min, 2014) dokumentiert die unbequemen Aktionen eines „Künstlers unter Terrorverdacht“, wie Christoph Faulhaber kürzlich von einer Kunstzeitschrift genannt wurde. Faulhaber bearbeitet die dokumentarischen Aufnahmen seiner Aktionen mit einem Programm des Videospiels „Grand Theft Auto“, das zur Erstellung von Videoclips dient. Der vom Spiele-Hersteller entwickelte Avatar Niko Bellic fungiert als Alter Ego des Künstlers, das immer wieder das Geschehen reflektiert und kommentiert.

„(Faulhabers) Kunst ist (...) provokativ, seine Performances werden mitunter von der Polizei beendet, seine Person wird vom FBI und der Homeland Security überwacht, und auch ein Stipendium wurde ihm schon entzogen. Zu seinen aufsehenerregendsten Projekten gehörte 2005 die Gründung der Firma "Mister Security", die sich zur Aufgabe machte, den öffentlichen Raum vor der Öffentlichkeit zu überwachen. Nachdem Faulhaber verboten wurde, eine US-amerikanische Botschaft abzulichten, drehte er den Spieß einfach um und bewachte die Botschaft davor, von der Öffentlichkeit fotografiert zu werden. Diese Aktion dokumentierte er wiederum mit Fotos, die er anschließend auf der documenta 12 ausstellte – natürlich ohne offizielle Einladung –, was auch prompt beendet wurde. Als er danach als deutscher Stipendiat mit legalem Visum in die USA einreisen wollte, wurde er verhört, von der Stipendiatenliste gestrichen und zur Ausreise gedrängt. Solche Repressalien nimmt Faulhaber in Kauf, ja sie sind sogar Teil seiner Arbeit, die erst voll verständlich wird, wenn man sich auf die Mischung aus konzeptuellen, politischen, sozialen und theoretischen Ansätzen einlässt.“ (www.art-magazin.de)

Christoph Faulhaber (* 17. Juni 1972 in Osnabrück) ist ein in Hamburg lebender Künstler, Performer, Filmemacher und Autor.