Callum Cooper: Paradoxical Plane

Zu sehen vom 1. – 31. Mai 2018

„Erwähnen Sie den Begriff ‚Brutalismus' und Sie werden zwei verschiedene Reaktionen bekommen. Je nachdem, mit wem Sie sprechen, steht er entweder für "Betonschandfleck", oder er markiert den Höhepunkt der Suche nach Wohn-Utopien in der Architektur. Nirgends scheiden sich die Meinungen so sehr wie am Barbican Estate. Erst im letzten Jahr [2014] stand es in einer Umfrage zu den hässlichsten Gebäuden Londons an erster Stelle. Aber 50 Jahre nach Baubeginn steigen die Immobilienpreise, und das Gebäude hat Künstlern, Musikern und Architekten lange als Inspiration gedient." (1)

Callum Cooper zeichnet für eines der Musikvideos verantwortlich, das Tomo Taka in seinem Artikel „Odes to Brutalism: 6 music videos that celebrate the concrete age" nennt ('Month of Sundays' von Metronomy). Wir zeigen die filmische Version seiner schwindelerregenden Hommage an das Barbican Estate: Paradoxical Plane (Paradoxe Ebene). Callum Cooper hat die kaleidoskopartigen Bilder mit einer speziellen Kamerakonstruktion in den Gängen und auf den Plätzen des brutalistischen Londoner Gebäudekomplexes aufgenommen. Die Schwerkraft scheint außer Kraft gesetzt. Die endlos kreisenden Aufnahmen und ihre Montage schaffen ein schwindelerregendes Portrait der Formen und Texturen des Gebäudes.

(1) Tomo Taka: „Odes to Brutalism: 6 music videos that celebrate the concrete age", in: TheSpaces.com, 19. Mai 2015, https://thespaces.com/2015/05/19/brutalism-6-music-videos-that-celebrate-the-concrete-age/?

Callum Cooper ist Künstler und Filmemacher. Seine Arbeit deckt ein breites Spektrum des bewegten Bildes ab – von eher traditionellen, linearen Filmen bis hin zu interaktiven und technologiebasierten Arbeiten. Coopers Arbeiten sind partizipativ, entweder im Prozess ihrer Herstellung, ihrem Inhalt oder ihrer Präsentationssituation. Seine Filme wurden u.a. auf dem Sundance Festival 2011 (nominiert für den besten narrativen Kurzfilm) und dem Sundance Festival 2013 (Jury Prize Focus Forward, kurzer Dokumentarfilm) gezeigt. Coopers nichtlineare Arbeiten wurden u.a. im Barbican Centre London (2011) und auf dem Toronto International Film Festival (2012) präsentiert.