So wie die Dinge liegen

01. Mai 2004 - 04. Juli 2004 PHOENIX Halle

Vom 1. Mai bis 4. Juli zeigt der hartware medien kunst verein die Ausstellung "So wie die Dinge liegen", die im Rahmen von "scene: schweiz in nrw", den 37. Internationalen Kulturtagen der Stadt Dortmund mit der Schweiz, von Hans D. Christ und Iris Dressler konzipiert wurde.

So wie die Dinge liegen umfasst Foto- und Videoarbeiten, die auf unterschiedliche Weise den Raumkonzepten des modernen Subjekts, seiner Verortung in der Welt nachgehen. Konstrukte nationaler Territorien, Stadtmodelle, Architektur und private Interieurs werden dabei ebenso beleuchtet, wie die fiktiven Bild- und Illusionsräume des Ichs. Gefragt wird nach den Selbst- und Weltbildern, die sich in diesen Räumen widerspiegeln.

Mit den Mitteln der modernen Bildtechniken schaffen die KünstlerInnen eigene, verschobene Raumkonzepte und Erzählräume, innerhalb derer sich die Dinge nie so verhalten, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Die Ausstellung wird durch ein dreitägiges Film- und Vortragsprogramm erweitert, das sich vom 4. bis 6. Juni den Konzepten und Widersprüchen nationaler Territorien und Identitäten widmet und von Katrin Mundt zusammengestellt wurde.

An den vier Freitagen im Mai veranstalten die Dortmunder Label "genesungswerk" und "sternschaltung" parallel zur Ausstellung und unter dem Titel Klangraum Phoenix Konzerte und Performances im Bereich der elektronischen Pop-Musik.

Ausstellungsort ist die neue PhoenixHalle in Dortmund. Die 2.200 qm große Halle (das frühere Reserveteillager) auf dem stillgelegten Hochofenwerk Phoenix West wird seit 2003 für internationale Projekte im Bereich der Medienkunst genutzt.

Veranstalter der Ausstellung ist das medien_kunst_netz dortmund, ein Verbund zwischen dem hartware medien kunst verein, dem Museum am Ostwall, dem Kulturbüro Stadt Dortmund und der Universität Dortmund.

Konzept

So wie die Dinge liegen versammelt Werke, die an verschiedenen Raumkonzepten – und deren "Ordnung der Dinge" – ansetzen: an den nationalen und urbanen Topografien einer sich global entwerfenden Gesellschaft, ihren Architekturen und privaten Interieurs, aber auch an den Bild- und Illusionsräumen des modernen Subjektes. Es geht um die – realen wie imaginären – Umgebungen, welche das Ich sich zu seiner Verankerung in der Welt geschaffen hat und in denen es sich – das heißt sein Selbstbild, seine Erzählungen, sein Gedächtnis, sein Begehren und sein Verhältnis zu den Dingen – permanent spiegelt.

Innerhalb dieser Spiegelverhältnisse von Subjekt und Raum inszenieren die KünstlerInnen Schieflagen, Brüche und blinde Flecken. Hierzu greifen sie in die linearen Erzählräume und Grammatiken der modernen Bildmedien – Fotografie, Film, Video, Computeranimation – ein, um darin asymmetrische Verhältnisse zu organisieren. Sie schaffen offene Erzählungen, die zu einer Vielzahl von Interpretationen und Schlussfolgerungen führen, welche die Homogenität von Ich und Umgebung, von Ursache und Wirkung, Zeit und Raum verschieben. Innerhalb ihrer Bild- und Erzählräume sind die Dinge nie ganz so, wie sie zu liegen scheinen.

Die Ansätze und Bezugsfelder, mit denen sich die KünstlerInnen den verschiedenen Raumkonzepten und Erzählräumen des Individuums nähern, sind dabei höchst unterschiedlich. Die 3D Welten von Computeranimationen werden dabei ebenso aufgegriffen, wie die Illusionsräume des Kinos und der Bühne, historische Ereignisse ebenso, wie fiktive Geschichten. Es geht um Schauplätze der privaten und um jene der öffentlichen Selbstinszenierung, um die Identifikationsorte der politischen Repräsentation und um Orte des "Verbrechens", um die "Corporate Identity" von Staaten ebenso wie um die physische und psychische Verfassung des Selbst.

Förderer und Kooperationspartner

Ein Projekt des
hartware medien kunst verein

im Rahmen von
scene: schweiz in nrw,
37. Internationale Kulturtage der Stadt Dortmund mit der Schweiz
http://www.scene-schweiz-in-nrw.de

Veranstalter
medien_kunst_netz dortmund
> hartware medien kunst verein
> Museum am Ostwall
> Kulturbüro Stadt Dortmund
> Universität Dortmund

in Kooperation mit
dortmund-project
LEG

Partner
Klangraum Phoenix
Programm Elektronische Popkultur:
genesungswerk, sternschaltung

Gefördert durch
Kulturbüro Stadt Dortmund
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
Pro Helvetia - Schweizer Kulturstiftung
und anderen

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